Würmtal-Bote
31. März 2004

Bürgerkino etabliert sich

Pilotprogramm endet mit Valentin Special / im Herbst neue Veranstaltungen

Planegg - Mit einem Karl Valentin Special am kommenden Wochenende (3./4. April) schließt das Planegger Bürgerkino erst einmal seine Pforten - allerdings nur für die Sommermonate, in denen sowieso kein Programm geplant ist. Im Herbst wollen die ehrenamtlichen Organisatoren Hannelore Rath und Dieter Urban den Konzertsaal im Alten Rathaus Planegg dann wieder einmal im Monat zum Kino umfunktionieren. Unterstützt werden sie dabei von Thomas Roy, der der Idee zur Realisierung verhalf und Daniel Schmidt-Loebe, der eine Internetseite für das Kino einrichtete. Die Gemeinde stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung und übernimmt die Kosten der Anzeigen.

Etwa 550 Leute haben die Vorstellungen in den vergangenen acht Monaten besucht. Das sei durchaus beachtenswert, meinte Hannelore Rath. Sie halte das Bürgerkino für "eine tolle Sache" für Gemeinden ohne eigenes Kino. Eine Kostendeckung sei jedoch nicht erreicht worden. Deshalb sucht das Bürgerkino für die kommende Saison noch Sponsoren, um Projektor, Lautsprecheranlage und DVD-Player anschaffen zu können. Auf diese Weise würden 80 Euro pro Filmwochenende eingespart werden.

Der erste Sponsor für das Karl-Valentin-Special am nächsten Samstag und Sonntag hat sich bereits gefunden. Durch persönliche Vermittlung der Valentin-Enkelin Anneliese Kühn konnte Textilhersteller Dieter Maier aus Marquartstein gewonnen werden, der 50 T-Shirts mit aufgedruckten Sprüchen des bayerischen Komikers zur Verfügung stellt. Der Erlös aus dem Verkauf soll einen ersten Grundstock für den Kauf der Geräte bilden.

Auf der vier mal drei Meter großen Leinwand werden am Samstagabend um 19.30 Uhr Ton-Kurzfilme und am Sonntag um 11 Uhr Stummfilme gezeigt; zu letzeren übernimmt Matthias Reimer die Klavierbegleitung - improvisiert, ohne Noten, sehr melodramisch und ein bisschen dadaistisch, wie er ankündigte. Kinder können sich am Samstag um 17.30 Uhr bei "Momo" vergnügen. Der Eintritt beträgt wie immer jeweils zwei Euro für Erwachsene und für Kinder bis 12 Jahre ein Euro.

An diesen geringen Eintrittspreisen wollen die Organisatoren auch künftig nicht rütteln. Er sei immer der Überzeugung gewesen, dass das Projekt ohne Sponsoren nicht machbar sei, erklärte Dieter Urban. Obwohl es nicht mehr so einfach sei, die Leute vom Fernseher wegzuholen, habe sich das Bürgerkino etabliert. Die neuesten Filme könne man zwar nicht zeigen, da man Lizenzen für nichtkommerzielle Vorführungen brauche, die erst etwa ein Jahr nach Anlaufen der Streifen in den Kinos zubekommen seien. Deshalb oreintiere man sich eher an Qualität.

Anregungen und Ideen für das kommende Herbstprogramm kann man im Internet unter www.buergerkino.de abliefern.

B. Bothen