Süddeutsche Zeitung
28. Mai 2003

Neuer Anlauf für das Bürgerkino

Geplant sind ein Logo und ein festes Programm für Kinder, Erwachsene und Senioren

Planegg - Das Planegger Bürgerkino startet zu seinem zweiten Anlauf. Nachdem der erste Versuch, für alle Bürger im Saal der Musikschule Planegg-Krailling in Abständen einen Kinoabend anzubieten, nicht unbedingt ein Erfolg war, soll die Sache jetzt mit System angegangen werden.

Ein Plakat mit einem feststehenden Logo und ein zweimonatiges Programm sind geplant. Im Sommer möchten die Organisatoren auf dem Gelände des Feodor-Lynen-Gymnasiums ein Open-Air-Kino veranstalten. Dort gäbe es die Infrastruktur mit Toiletten und die Parkplätze.

Bisher haben sich Dieter Urban als Organisator und Gemeinderat Thomas Roy für das Bürgerkino stark gemacht. Finanzielle Unterstützung hat die Gemeinde Planegg zugesagt, denn Bürgermeister Dieter Friedmann ist von der Idee, in Planegg ein Bürgerkino ins Leben zu rufen, begeistert. Bisher jedoch war Urban mit seinem Helfer-Team auf der Arbeit und den Kosten sitzen geblieben. Es sei ziemlich geschludert worden, geben die Verantwortlichen zu und geloben Besserung. Das Kino ist ein Angebot der Gemeinde und soll durch die sehr niedrigen Eintrittsgelder lediglich die Selbstkosten einspielen.

Die Leinwand und die Tonanlage kamen bisher vom FLG, der Beamer, der von der Landesanstalt für Medien stammt, musste allerdings angemietet werden. Wenn das Kino ankommt, will man sich durch Kauf eines eigenen Gerätes unabhängig machen. Der Saal der Musikschule, der vielfach ungenützt ist, wurde kurzerhand zu einem Kinosaal umfunktioniert. Im November startete das Bürgerkino mit Abendvorstellungen für Erwachsene und einem Kinderprogramm. Letzteres kam gut an, die Erwachsenen blieben jedoch aus. An Weihnachten mussten sogar die Vorstellungen ganz ausfallen, mangels Interesse. Von einem Flop will indes noch niemand sprechen. "Mit einem neuen Konzept wollen wir die Leute für dieses Angebot interessieren", sagt Hannelore Rath, die in Zukunft für die Pressearbeit und zusammen mit Dieter Urban für die Organisation zuständig sein wird. In der nächsten Woche wollen sich beide treffen.

Rath hat den Kopf voller Ideen. "Ich stelle mir ein Sommerkino im August und September vor. Danach soll es alle vier Wochen ein Kinowochenende mit festem Programm geben", sagt sie. Der Mittwoch könnte für Senioren, der Samstag für die Erwachsenen und der Sonntag für die Kinder reserviert sein. Für die Senioren aus dem Altenheim in Planegg möchte Rath das Bürgermobil einsetzen. "Wenn das Bürgerkino funktionieren soll, muss alles Schlag auf Schlag gehen", meint Rath. Kinozeit werden vor allem die Monate August bis April sein. Von Mai bis Juli ist dann eine Pause im vierwöchigen Rhythmus.

Gabriele Felix