Süddeutsche Zeitung
19. November 2002

Kinofilme ab 50 Cent

Initiative für eigenes Filmtheater in Planegg

Planegg - Die Gemeinde Planegg braucht ein Kino: Darin sind sich Thomas Roy und Werner Scholz, Kinobetreiber in Gräfelfing und Germering, einig. Dafür ist nach Meinung von Dieter Urban "nicht viel Platz nötig". Urban, der seit vier Jahren in Planegg wohnt, war von der Idee spontan begeistert: "Ich habe einen Artikel im Würmkautz gelesen, in dem es um den Wunsch nach einem Kino in Planegg geht. Das hat mich unter Strom gesetzt."

Damit Scholz einsteigt und bereit ist, ein zweites Kino im Würmtal zu betreiben, müssen nach Meinung von Thomas Roy die nötigen Voraussetzungen gegeben sein. Eine davon ist das Interesse der Bürger. Dann kommt allerdings die Standortfrage, die nicht minder wichtig ist. In diesem Punkt will sich Roy nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. "Wir sind noch auf der Suche nach einem möglichen Standort", hält er sich bedeckt. Mit der geplanten Aula will Roy die Unterbringung des Kinos auf keinen Fall in Verbindung sehen.

Indes hat Urban so seine eigenen Vorstellungen, was die vielseitige Nutzung des zukünftigen Kinoraums angeht. "Mehr als 100 bis 120 Plätze sind nicht notwendig", ist er überzeugt. Als Vorbild dient ihm das Kino im Gräfelfinger Bürgerhaus, das er für "absolut ausreichend" hält. Allerdings will er das Planegger Kino, sollte es Realität werden, nicht nur als Abspielraum mit Leinwand konzipiert sehen, sondern als "kleinen kulturellen Mittelpunkt" mit der Möglichkeit einer Bühne von etwa drei Metern Tiefe hinter der Leinwand, auf der Kleinkunst dargeboten werden kann. Ein zusätzliches kleines Cafe soll den Aufenthalt zum Erlebnis machen. Doch ohne die Gemeinde wird es in Planegg kein Kino geben. Bürgermeister Dieter Friedmann steht dem Kino-Projekt immerhin positiv gegenüber.

Das Programm für die Kinovorstellungen, die als Test gedacht sind, steht fest: Samstag, 23. November, 17 Uhr: "Ein Fall für die Borger", ab 6 Jahre; 20 Uhr: "L.A. Confidential", ab 16 Jahre; Sonntag, 24. November, 17 Uhr: "Free Willy", ab 6 Jahre; 20 Uhr: "Club der toten Dichter", ab 12 Jahre. Alle Vorführungen finden mittels eines Beamers statt. Einlass ist jeweils 30 Minuten vor Beginn der Aufführung. Der Eintritt kostet für Erwachsene 1 Euro, für Kinder 0,50 Euro und soll die Kosten für die Technik decken.

gfx