| Münchner Merkur Zweiter Anfang oder Ende einer Institution Bürgerkino steht vor dem Aus / Am Wochenende sind trotzdem Vorstellungen Planegg - Dem Planegger Bürgerkino droht das Aus. Bislang ist kein Sponsor gefunden worden, der den Kauf der technischen Ausrüstung ermöglicht und dadurch die nichtkommerzielle Veranstaltungsreihe retten könnte. Noch ist unklar, ob das bevorstehende Wochenende der Anfang einer neuen Bürgerkino-Saison oder gar das Ende der Ära ist. Vor zwei Jahren wurde das Bürgerkino von parteiunabhängigen Privatleuten ins Leben gerufen und oft und gerne mit dem Deckmäntelchen "Projekt" in einem Atemzug genannt. Im Sommer verkündete das Kinomacher-Team um Initiator Dieter Urban noch, dass es ab Herbst 2004 natürlich wieder Bürgerkino geben wird. So natürlich ist es nun plötzlich doch nicht mehr. "Es ist noch alles offen. Wir möchten gern weitermachen, aber die Frage ist, wer bezahlt den ganzen Spaß", sagt Urban. Zwar stelle die Gemeinde für die Filmvorführungen die Räumen der Musikschule weiterhin kostenlos zur Verfügung ebenso wie das Feodor-Lynen-Gymnasium die Leinwand, doch Filmlizenzen und Beamer schlagen zu Buche. Pro Wochenende bezahlen die Planegger Kinomacher gut 230 und mehr Euro für die technische Ausrüstung. Mit den "bürgerfreundlichen" Eintrittspreisen von nur einem Euro für Kinder und zwei Euro für Erwachsene habe es das Bürgerkino in den vergangenen Spielzeiten schwer gehabt, über die Runden zu kommen, klagt Urban. "Die Besucherzahlen schwanken ganz schön. Wir haben schon für zwei, aber auch 60 und mehr Besucher gespielt." Er und die anderen Kinomacher wollen nun im November beratschlagen, ob und wie es weitergehen kann. Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen: Getreu diesem Sprichwort schultert Urban jetzt im Alleingang das erste oder womöglich letzte Spielwochenende des Bürgerkinos. Am heutigen Freitag zeigt er ab 17.30 Uhr den Kinderfilm "Die wilden Kerle", ab 19.30 Uhr folgt der Film für Erwachsene "Hinter dem Horizont - Das Ende ist erst der Anfang". Morgen steht ganz im Zeichen der Frauenwünsche. Ab 17.30 Uhr läuft "Was Mädchen wollen", ab 19.30 Uhr dann der Kinohit "Was Frauen wollen". Zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober findet eine Sondervorstellung statt, bei der auch der Eintritt frei ist. Auf der Leinwand sehen die Besucher ab 11.30 Uhr die ZDF-Dokumentation "Das Wunder von Berlin" von dem bekannten Historiker Guido Knopp. Die Zuschauer erleben, wie im Oktober 1989 Zehntausende gegen das DDR-Regime demonstrieren und den Fall der Berliner Mauer herbeiführen. | ||||||||||||
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