Süddeutsche Zeitung
27. September 2005

Wunsch nach Projektor

Planegger Bürgerkino beginnt mit vierter Spielzeit

Planegg - Das Planegger Bürgerkino geht mit Elan in die nächste Spielzeit: Im vierten Jahr nach der Gründung ergänzt die cineastische Privatinitiative um Dieter Urban ihre bisherigen Termine um zusätzliche Spätvorstellungen. Gespielt wird in der Regel am ersten Wochenende des Monats. Was bleibt, ist die nichtkommerzielle Ausrichtung des Kinos: Nach wie vor kostet der Eintritt für Erwachsene zwei, für Kinder nur einen Euro - obwohl die Initiative finanziell nicht auf Rosen gebettet ist.

Das Team um Dieter Urban, der in der Filmbranche auch professionelle Erfahrungen gesammelt hat, arbeitet zwar unentgeltlich, die Kosten sind trotzdem erheblich: Weil man die rund 5000 Euro für eigenes technisches Equipment bisher nicht aufbringen konnte, ist das Bürgerkino auf die Ausleihe von Geräten angewiesen. Die Miete wiederum frisst den Einnahmen-Etat, beklagt Urban, mehr als auf. Es sei letztlich der "schützenden Hand" und finanziellen Unterstützung eines Planegger Bürgers zu verdanken, dass das Kino bis heute überlebt hat.

Der Traum vom eigenen Projektor ist aber noch nicht ausgeträumt: Wie Urban im Gespräch mit der SZ andeutete, wird sich in den kommenden Wochen vielleicht doch eine Finanzierungsmöglichkeit ergeben. Dann wäre das Bürgerkino nicht nur um eine Sorge ärmer, sondern auch weit flexibler als bisher: Urban denkt beispielsweise an Aufführungen im Altenheim oder auf Gemeindefesten. So oder so steigt man am kommenden Wochenende wieder voll ins Filmprogramm ein: Am Freitag, 30. September, sind um 17.30 Uhr "Große Haie - Kleine Fische" zu bewundern, um 19.30 Uhr wird "Muxmäuschenstill" gespielt und um 21.30 Uhr die "Sonnenallee". Am Samstag, 1. Oktober, geht es um 17.30 Uhr mit "Die Unglaublichen", um 19.30 Uhr mit "Goodbye, Lenin" und um 21.30 Uhr mit einer weiteren Vorstellung von "Muxmäuschenstill" weiter. Am Montag, 3. Oktober, läuft in der Matinee um elf Uhr eine Dokumentation über die Verhüllung des Reichstags. Alle Filme werden im Saal des Alten Rathauses an der Pasinger Straße vorgeführt, der Einlass beginnt jeweils 30 Minuten vor dem Filmstart.

Kristina Hawlitzek