Süddeutsche Zeitung
7. Juli 2003

Bürgerkino will sich in Planegg endlich etablieren

Initiatoren der nicht-kommerziellen Einrichtung planen Wiederaufnahme des Betriebs zum Ferienbeginn

Planegg - Das Bürgerkino in Planegg startet in diesem Monat seinen zweiten Anlauf, um sich in die Herzen der Kinoliebhaber zu spielen. Und das muss noch in diesem Jahr gelingen, will diese einmalige Einrichtung, von der es im weiteren Umkreis von Planegg keinen Nachahmer gibt, überleben.

Von der Gemeinde kommen jedenfalls keine offiziellen Zuschüsse, lediglich eine Unterstützung, wenn es finanziell brennt. "Auf die Dauer werden wir das Bürgerkino nicht subventionieren. Es muss sich sehr schnell selber tragen", sagt Bürgermeister Dieter Friedmann ohne Pardon angesichts leerer Kassen. Das ist bitter, vor allem deshalb, weil sich das Organisationsteam bestehend aus Dieter Urban, Hannelore Rath und Daniel Schmidt-Loebe erst in den letzen Wochen neu zusammen gefunden hat und noch vieles auf den Weg bringen muss, wie beispielsweise die Werbung.

Die Gelder, die für die Vorstellungen ausgegeben werden, müssen von den Veranstaltern vorverauslagt werden und müssen, will man nicht ins Minus geraten, durch die Eintrittsgelder wieder herein kommen. Bei Eintrittspreisen von einem Euro für Kinder und zwei Euro für Erwachsene ist das Unterfangen nicht eben leicht, zumal dem Bürgerkino, als nicht kommerzieller Einrichtung, bei den Eintrittspreisen ein Riegel vorgeschoben ist. Schließlich will man keine Steuern zahlen. Außerdem will man das Kino schon allein durch die Eintrittspreise attraktiv machen. Der Verkauf von Süßigkeiten und Popcorn soll zusätzlich Geld bringen.

Doch so ganz trübe sieht es für die Filmfreunde dennoch nicht aus. Die Gemeinde stellt immerhin den Saal der Musikschule für die Kinoaufführungen zur Verfügung. Vom Feodor-Lynen-Gymnasium kommt die Leinwand. Das ist schon die halbe Miete. Doch da bleiben noch die Kosten für den Projektor, der zwar, genau wie die Filme, zu einem günstigen Tarif von der Landesmedienanstalt ausgeliehen werden kann, doch auch zu Buche schlägt.

Der Spielplan wird sonntags immer eine Matinée beinhalten und soll die Regelmäßigkeit der Vorstellungen unterstreichen. Das erste Kinowochenende in der neuen Spielzeit ist vom 25. bis 27. Juli. Danach ist bis Ende September Pause. Ab Oktober wird es immer am ersten Wochenende im Monat drei Tage hintereinander Kino in Planegg geben.

Gabriele Felix